Porträt

 
   
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Ein herzliches Servus und Willkommen

 
Nach mehr als 500 Jahren der Liegenschaft in Familienbesitz ist diese Ära zu Ende gegangen und in nun fremde Hände gelangt. Als Kind und Jugendlicher war ich bereits mit den Eltern zu damals schwieriger Nachkriegszeit zur Bewätligung der Aufgaben bemüht. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war es ein kleines Gasthaus mit 2 Räumen, ohne Zimmer/Hotelerie, mit angeschlossener kleiner Landwirtschaft als Überlebensfaktor dieser Zeit. Somit ein kleines Nebengeschäft, denn hauptberuflich war mein Vater als Außenmitarbeiter für eine große Papierfabrik tätig und daher ständig auswärts. Als Kriegsveteran war er der damaligen Zeit Leidtragender. 1973 übernahm ich den Betrieb und baute ihn in kleinen Schritten, aber laufend, bis 2010 zu einem doch stattlichen Unternehmen auf, der 1991 in eine GesmbH. im 100%igen Alleinbesitz wechselte. Dem ist bis 29.04.2013 so geblieben. Seit April 2010 darf ich die Alterspension beziehen und konnte die Verantwortung damals an verlässliche und bemühte langjährige Mitarbeiter weitergeben. Ein 2010 erreichter Status, den ich einerseits bisher genossen habe, andererseits jedoch noch immer Verantwortung bedeutete mit Umsicht und Engagement. Am 30.04.2013 wurde der Verkauf der Josef Danzer GesmbH. im Notariat Grein besiegelt. Weiter im Besitz geblieben ist das 2002 bis 2005 gebaute Apartmenthaus mit dem rundum befindlichen Parkareal. Historik vom Schiffsmeisterhaus St.Nikola 19 Seit dem 15. Jahrhundert besteht dieses historische Gebäude. Es diente ursprünglich als Jagdhaus für die Aristokratie. Der sich ständig stärker entwickelnde Handel über den Schiffstransportweg auf der Donau wurde durch die Vergabe der Schiffsmeisterei bedacht. Diese Zunft brachte eine regionale Beschäftigungsversorgung mit sich und es benötigte den Aufbau eines weiteren Stockwerkes im 17. Jhdt. Die mit Zugpferden und Ochsen bewältigte Aufgabe der Schiffszüge ermöglichte in Folge ebenfalls die Pferdewechselstation für die Postkutschen. Daraus wiederum war die Versorgung der mitfahrenden Reisenden nur logisch. st.n 19 auen1a 2814x2111 In den Jahren um 1900 war man in der Lage durch stärkere Dampfmaschinen diese Strecke durch den Strudengau selbständig zu bewältigen. Seit damals erfüllte das Haus die Aufgabe einer Gastwirtschaft bis 1973. Ab dieser Zeit wurde in mehreren Umbauten das Haus zu einer Wohnanlage verändert. Von Pferdestallungen zum Hotel zur Post 1972 wollte und musste ich meine Eltern davon überzeugen mit Innovationen und Investitionen zukunftsorientiert baulichen Entwicklungen nachzukommen und Standardoptimierungen vorzunehmen. Jeweils positionell zu planen war notwendig um die Investitionssummen überschaubar und tilgbar zu gestalten. Damit war Eigenplanung vorgegeben und Handanlegung in allen Bereichen. In den unteren Räumen war damals positioniert: Landwirtschaft mit 1 bis 3 Kühen, bis 6 Schweine und etliche Hühner. Eine Anzahl von Lager- und Arbeitsräumen (Holz, Koks, Heu, Obst und Gemüse), sowie 3 Garagen. Im oberen Stockwerk wurde die großflächige Lagerung von Heu und Stroh vorgenommen. An der rechten Gebäudeseite waren in der Nachkriegszeit 2 Wohnungen eingebaut worden mit dem damaligen Luxus von Kaltfließwasser. In vielen Schritten und regelmäßiger Planung wurden in Summe ca. 350 Restaurantsitzplätze geschaffen, 40 Zimmer, 8 Wohnungen, Seminarraum, Cafe/Bar, Sauna und FitnessRaum mit Geräten, Küchenbereich erweitert und modernisiert, eigene Hotelzufahrt und Parkplatz errichtet, Kinderspielplatz mit Geräten, Umstellung von Ölheizung auf Propangaslagerung mit stationärer Verbrauchsentnahme, Wärmerückgewinnung durch Wasserkühlungen bei Verbraucherstellen, Solarenergienutzung, Schaffung eines Bio-Kräutergarten, Obstbaumkulturen, Terrassengestaltung zur Donau, 9 Garagen, darüber 1 Wohnhaus mit anschließendem Magazin, uvm. …… nur um einiges aufzuzählen
 
Aus einigen Überlegungen zur weiteren Unternehmensstrategie und Vorsorge plante und realisierte ich 2002 bis 2005 einen Zu- und Umbau mit weiteren 3 Garagen, Magazin,  Werkstätte, Heizung und 9 Wohnungen als Apartmentobjekt. Der Verkauf der Josef Danzer GesmbH. gestaltete sich infolge der Größe schwieriger als angenommen. Das primäre Interesse lag am Hotelprojekt, daher ist ein Privatankauf des Apartmenthauses meinerseits vorangegangen. Die Aufgaben zu diesem Lebenswerk waren nicht das einzige Engagement meines unternehmerischen Daseins, sondern sehr vieles bereicherte die Zeit und ließ sie im Nu vergehen: ca. 30 Jahre leitete ich im Wifi Linz und Bezirksstellen der WKOÖ Fortbildungsseminare für die Hotellerie und Gastronomie. Von 1973 in der Dauer von ca. 25 Jahren Vorbereitungskurse für die Konzessionsprüfung zur gleichen Zeit durfte ich mich in der WKOÖ der Fachgruppe Hotellerie und folgend in der Sektion Fremdenverkehr engagieren: vertreten in:  Vorsitz bei Lehrabschlussprüfungen im Wifi Vorsitz bei Lehrausbilderprüfungen in der LaReg.OÖ. Mitglied der Prüfungskommission der LaReg.OÖ. für das konzessionierte Gast- und Hotelgewerbe in der Dauer von ca. 25 Jahren Mitglied der Hotel-Einstufungskommission der WKOÖ nur kurzfristig war das Engagement im Gemeinderat von St.Nikola. Persönlich differierende Ansichten und der Mangel an betriebswirtschaftlichen Strategien ließen mich meine Zeit für andere Themen verwenden.
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Von meiner Mutter habe ich musikalische Eignung erhalten und den Drang zu aktiven Musik und Gesang. Erste Erfahrungen mit Live-Musik machte ich zum Hobby während meines Studiums in Krems. Nach Heimkehr und dem betrieblichen Engagement stagnierte dieses. Die damals stetiger werdenden Veranstaltungen im Hotelbetrieb brachte die Notwendigkeit des Engagements verschiedener Musikgruppen. Erfreulicherweise entstand spontan eine kleine lokale Band, die sich „Evergreens“ nannte, aber keinen Sänger hatte. Die an mich immer häufiger gestellte Frage war mehr als Ersuchen zu sehen. Meinerseits war es nicht möglich all den Verpflichtungen nachzukommen und so beschränkte ich mich primär auf die häuslichen Veranstaltungen. Trotzdem waren im kollegialen Teamgeist gelegentliche externe Engagements möglich und notwendig. Zur besten Zeit, bei Aufnahme unserer ersten Tonkassette, ist unser aller Liebling auf der Hawaii-Gitarre, Bass, Techniker und 2.Gesangsstimme, etc. nach kurzem Leiden verstorben. In bester Erinnerung ist dieser 1.Tonträger das Herz meiner musikalischen Laufbahn. Wie dem so ist, nunmehr von 4 auf 3 Personen reduziert, war unser Tatendrang doch etwas gebremst. Ein Engagement in der NEC-Halle in Birmingham in GB (damals die größte Halle Europas) war eine Erfahrung besonderer Art. Durch den beruflichen und privaten Umzug weg vom Ort St.Nikola ist uns am Schlagzeug ein weiterer Kollege verloren gegangen. Just die Technik zu dieser Zeit brachte die Automatisation mit sich und damit das Lernen der Unterordnung zur Rhythmusvorgabe. Ein kurzfristiger Stopp war das Resultat. Die betriebliche Situation benötigte jedoch die Weiterführung des musikalischen Engagements zu verschiedenen Anlässen wie: Musikabend für Hotelgruppen, Nikolauskränzchen, jeden Silvester, … Aus den Kontakten der Anfangszeit meiner Unternehmensführung unterstützte mich in Folge weiter ein Musikschullehrer zu dieser Aufgabe und begleitete mich ca. 15 Jahre. Das Alter war die Ursache der Beendigung unserer musikalischen Gemeinschaft. Mit neuer Technik, neuen Geräten und gewonnenem Selbstvertrauen habe ich die letzten 12 Jahre die Musik für meine Gäste und Freunde alleine bestritten. Auch dieses Engagement ist mit Abgabe des Hotelbetriebes Geschichte.

Meine Komplettanlage mit 2 Mischern und mehreren Keyboards, 1 E-Gitarre, 2 Mischverstärker und Basswürfel, sowie vieles Material dazu, gebe ich an Interessenten ab. Was nun ? Geblieben ist mir die weitere Aufgabe zur Versorgung und Betreuung des Apartmenthauses. Das Alter nötigt mir jetzt Respekt ab zur Einsicht, auch selbst Konsument zu sein und den Lebensabend nach Herzenswunsch zu gestalten und zu leben. Damit ist vorgesehen die Apartments als Wohnungen auf Dauer zu vermieten. Solang noch Apartments frei zur Verfügung stehen beabsichtige ich maximal 3 Wohnung mit Anzahl von maximal 10 Betten zu bestimmten saisonalen Terminen im Rahmen der häuslichen Nebenrechte zu vermieten.  Sie sind darin herzlich willkommen ! Damit ist gesorgt, dass ich noch auf lange Zeit meine Aktivität behalten soll, darf, kann und muss !                     Josef Danzer